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Mittwoch, 20. Mai 2015
Wissen: Die Tonkabohne
Heute möchte ich euch ein Schätzchen aus meinem Gewürzregal zeigen:
Die Tonkabohne. Ich liebe den himmlischen Duft, die Vielzahl der Aromen,
irgendwo zwischen Vanille, Rum, Mandeln, Marzipan oder auch frischem Heu. Manch
einer assoziiert den Geruch der Tonkabohne auch mit Parfum.
Doch was
haben wir hier nun eigentlich genau? Außer einem gut riechendem, harten,
schwarzen Etwas?
Dazu sollten
wir uns das alles genauer anschauen. Da wäre zum einen der Name Bohne, der
botanisch falsch ist, denn es handelt sich nur um den Samen des Tonkabaumes. Beheimatet
ist der Tonkabaum im nördlichen Südamerika oder auch in der Karibik, inzwischen
wird er aber auch in manchen Teilen von Afrika kultiviert.
Wirklich
interessant wird es aber erst jetzt, denn es gibt einige wichtige Dinge bei der
Verwendung dieses wunderbar duftenden Gewürzes zu beachten. Einige von euch
werden sich gewundert haben, warum ich bei der Geruchsbeschreibung von
Waldmeister schieb.
Das ist kein Versehen, denn die Tonkabohne enthält Kumarin/
Cumarin.
Bei Cumarin
handelt es sich um einen natürlich vorkommenden aromatischen sekundären
Pfanzenstoff. Dieser Stoff ist beispielsweise auch in Zimt, Datteln,
Waldmeister etc. vertreten. In größeren Mengen ist dieser Stoff nicht unbedingt
gesundheitszuträglich, eher sogar gesundheitsschädlich. Aus diesem Grund war
dieses fabelhafte Gewürz in den 1980er Jahren zeitweise verboten. Doch aufgrund
neuer Erkenntnisse wurde dieses Verbot ziemlich zeitnah aufgehoben.
Das deutsche
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schreibt in der Stellungnahme Nr.
036/2012 des BfR vom 27. September 2012 zum Thema Cumarin zur Einschätzung des
Gefährdungspotentiales folgendes: „[…]Die tolerierbare Dosis (TDI-Wert) von 0,1
mg pro kg Körpergewicht, die ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ein Leben
lang täglich aufgenommen werden kann, ist weiterhin gültig. Das BfR wies durch
eine Bioverfügbarkeitsstudie nach, dass Cumarin auch aus der Pflanzenmatrix
Zimt gut vom Körper aufgenommen wird. Der TDI-Wert, der aus Daten mit
isoliertem Cumarin abgeleitet wurde, kann daher auch für Cumarin in
zimthaltigen Lebensmitteln herangezogen werden.[…]“[1]
War heißt das
jetzt für unseren Konsum? Nichts anderes, wie für alles andere auch: „Alles in
Maßen und nicht in Massen!“
Deswegen
setzen wir die tolle Tonkabohne auch nur sparsam meist in Desserts ein. Denn
erwähnenswert ist auch, dass ihr eine aphrodisierende Wirkung zugeschrieben
wird.
[1] http://www.bfr.bund.de/cm/343/neue-erkenntnisse-zu-cumarin-in-zimt.pdf
, Seite 1, Abruf 09.01.2015
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